Unsere Ernährung

Unser typischer Wocheneinkauf vom lokalen Markt

Eigentlich wollte Alwin nach unserem Aufenthalt in Europa im Sommer 2015 nur ein paar Kilo abnehmen.
Dazu hatte er sich folgende Bücher aus dem Internet heruntergeladen:

„Täglich frische Salate erhalten Ihre Gesundheit“ und
„Frische Obst- und Gemüsesäfte“ von Dr. Norman W. Walker

Ich sollte da auch mal hineinschauen.
Bücher über Ernährung dachte ich, wie langweilig!
Ich las und las und war von jeder Seite mehr und mehr begeistert.

Da war die Diagnose meines Orthopäden vom letzten Sommer:
Arthrose in der Hüfte in der ersten Stufe, nicht zu heilen.

Wäre es möglich, die Gelenkdegeneration zu lindern oder gar aufzuhalten? Durch Essen?
Ich las mehr Bücher und machte mich schlau im Internet. Und war immer mehr überzeugt.
Ich musste es einfach versuchen.
Alwin auch. Er kämpft mit Gicht und Problemen in den Gelenken. Wenn der Partner nicht folgt, ist es sowieso sehr schwierig.
Ich bin seit Jahren Vegetarier (aus Ekel vor Fleisch), und Alwin hatte sich einfach angepasst! (Wow!)
Aber würde er auch der veganen Rohkost beitreten? Er gab mir ja letztendlich die Bücher.
Ja, er tat es! Er wollte schließlich abnehmen!
Alwins geschiedene Frau hatte Krebs. Deshalb lebten die Beiden drei Jahre lang vegan. Der Krebs war zurückgegangen. Und diese Diät war auch sehr gut für Alwin.

So änderten wir unsere Essgewohnheiten ab Anfang August 2015.

Kein tierisches Eiweiß, was auch keine Milchprodukte und Eier bedeutet.
Kein Getreide, auch keine Back- und Teigwaren und andere „tote“ Lebensmittel.
Kein Koffein, Alkohol und Zucker.

Das klingt wirklich schrecklich?
Kein wunderbares frisches Baguette zum Frühstück mehr … kein Kaffee, keine Milch, kein Käse, keine Pasta, kein Kuchen, keine Schokolade ???????????

Aber ich fand es zunächst wirklich spannend.

Alwin ist immer auf der Suche nach den besten Tomaten

Viele Dinge kaufen wir auf dem lokalen Markt, aber einiges auch im Supermarkt.
Wie schön ist es, dort nur in die Gemüseecke gehen zu müssen!
Glücklicherweise gibt es auch einige Reformhäuser in Martinique.
Dort gibt es Samen für Sprossen, Leinsamenöl, Sonnenblumenkerne, Hanfsamen, Chia, Quinoa, Hirse, Tahin, alles für eine ausgewogene Ernährung.
Leider gibt es fast kein Bio-Gemüse und generell kaum frisches Blattgemüse. Wir nehmen, was wir bekommen können. Manchmal ist es auch nur gefrorener Spinat und Brokkoli.

Spinat-Brokkolisaft mit frischem Apfel direkt aus der Saftpresse

Aber meistens werden wir mit frischen tropischen Früchten belohnt! Wunderbar kleine Bananen (Feigenbananen oder Ladyfinger), die sooo gut schmecken.
Außerdem Mangos, Ananas und Soursoap …. die besonders lecker sind!

Ich liebe diese Feigenbananen und besonders die Soursoap

Auf Deutsch heißt sie auch Sauersack, in anderen Sprachen bedeutet es Soursoap, Graviola, Guanábana, Guyabano oder Corossol.
Und natürlich die Kokosnuss.!

Kokosnüsse sollten beim Einkauf auf dem lokalen Markt nicht fehlen

Lange haben wir alle möglichen Entsafter im Internet verglichen und das perfekte Gerät für uns gefunden. Jetzt ist er das Juwel unserer Küche.
Wir machen hauptsächlich Gemüse- und grüne Säfte. Manchmal gibt es einen leckeren Ananas-Orangensaft. Auch Eis-Sorbets aus halbgefrorenen Beeren und Mandelmilch macht er möglich.

Köstliches Sorbet aus halbgefrorenen Himbeeren, Blaubeeren, Brombeeren und Johannisbeeren

Für mich war die Ernährungsumstellung absolut einfach. Wie gut plötzlich alles schmeckt!
Wir beginnen den Tag mit einem Glas Ingwer-Curcuma-Zitronentee, natürlich eiskalt. Schmeckt sehr exotisch!
Dann essen wir uns satt an leckeren Früchten. Vor dem Mittagessen nehmen wir einen Gemüsesaft, und das Hauptgericht ist ein köstlicher Salat.
Es schmeckt jeden Tag anders und wird nie langweilig.

Kokosnusswasser frisch von unserem "Kokosnussmann" auf dem Markt

Nach unserer täglichen Schwimmrunde am Nachmittag trinken wir ein Glas Kokoswasser und essen frische Kokosnussstücke.
Am Anfang haben wir nur roh gegessen, aber das ist auf Dauer nicht so lustig.
Also kochen wir jetzt oft am Abend. Aber dann vegan und sehr sanft.

Das Fazit nach ca. 6 Monaten:
Alwin hat acht Kilo abgenommen, ich glücklicherweise nur um die 2-3 Kilo.
Jetzt hat sich alles stabilisiert. Am Anfang war bei mir die Angst, zu dünn zu werden.
Heute verstaubt unsere Waage unterm Tisch.
Alwins Gichtknorpel an den Fingern sind fast verschwunden. Der Hautpilz, den er hatte, seit ich ihn kenne, ist völlig weg, die hässliche Fußpilz-Mykose auch.
Ich fühle mich vollkommen wohl. Wie sich die Arthritis entwickelt, wird die Zeit es zeigen.

Meine Sprossenzucht im Küchenregal

Sprossen einweichen, spülen usw. ist für mich zur Routine geworden. Nicht leicht bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperatur, aber es funktioniert.
Dank der neuen Regenrinne auf dem Dach unseres Katamarans haben wir fast immer genug Wasser.
Das Buch „Die Proviantbibel“ von Ralf und Birgit Londe gibt wertvolle Tipps und sollte auf keinem Boot fehlen.

Wir gehören nicht zu den absolutistischen „Veganern“ oder „Rohköstlern“. Wenn wir Gäste haben oder eingeladen sind, essen wir auch manchmal ganz „normal“.
Auch trinken wir ein Glas Wein mit oder am deutschen Stammtisch ein Bier.
Ich persönlich bin frei von allem früheren „Gelüsten“. Ich habe keinen Appetit mehr auf irgendwelche „alten“ Sachen. Unser neues Essen schmeckt zu gut!

Wir lieben dieses Leben auf unserer PERLE. Wir wollen es so lange wie möglich genießen.
Alwin möchte mir viel von den schönsten Ecken unseres Planeten zeigen. Für ihn gibt es auch noch viel Neues zu entdecken.
Und das ist nur möglich, wenn wir gesund bleiben.
Das ist es wert! Oder nicht?

Christine

Viele Marktfrauen kommen in ihrer traditionellen Martinique-Tracht auf dem Markt